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5,Juni,2007 BR-Online.de
Bekannter Münchner Opferanwalt Witti im Visier
Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den durch seine Sammelklagen für NS-Opfer bekannt gewordenen Münchner Rechtsanwalt Michael Witti. Er stehe im Verdacht, Mandantengelder veruntreut zu haben, so Oberstaatsanwalt Anton Winkler. Zuvor waren Wittis Büroräume durchsucht worden. Wittis Anwalt Peter Pospisil wies die Vorwürfe zurück.
Wir haben durchsucht und Unterlagen sichergestellt", sagte Oberstaatsanwalt Winkler. Die Höhe der Beträge stehe nicht fest. Bei einigen der Vorwürfe zeichne sich jedoch schon jetzt ab, dass sie entkräftet werden könnten, sagte Winkler weiter. Bei manchen Beträgen, die nicht über die Berliner Kanzlei Wittis an die Mandanten geflossen waren, habe Witti bereits nachgewiesen, dass sie den Betroffenen direkt zugegangen seien. Witti selbst habe sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Verteidiger Pospisil: Anklage ist Versuch zu diskreditieren
Wittis Verteidiger sagte, hinter der Strafanzeige gegen seinen Mandanten steckten Konkurrenten, die Witti zu diskreditieren versuchten. Der Markt im Bereich Sammelklagen zur Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen sei lukrativ und darum hart umkämpft. "Wir gehen davon aus, dass sich das Ganze in Luft auflöst", betonte Pospisil.
Durch Schadensersatz-Sammelklagen einen Namen gemacht
Michael Witti war bekannt geworden durch Sammelklagen für Holocaust-Opfer und NS-Zwangsarbeiter gegen Firmen, Banken und Versicherungen. Außerdem vertrat er unter anderem Opfer des Bergbahnunglücks in Kaprun, des Eishalleneinsturzes in Bad Reichenhall sowie Patienten, die sich durch den später vom Markt genommenen Cholesterinsenker Lipobay geschädigt fühlten.

tarahu