Eine Sonnenwendfeier nach altem Nazi Schema in Pretzien




Desinteresse und Wegschauen unserer Regierung und Bürger führen zu
Ungehinderten Aktivitäten der hiesigen Neonazis

Eine Sonnenwendfeier nach altem Nazi Schema in Pretzien

Beitragvon vergessen » 07.08.2006, 06:33

BildEine dörfliche Idylle das Dörfchen Pretzien


Eine Sonnenwendfeier nach altem Nazi Schema und der Bürgermeister von Pretzien vorweg.
Nach Buch-Verbrennung: Staatsanwaltschaft ermittelt
Donnerstag, 06. Juli 2006 13:00 Uhr
Böhmer nennt Verbrennung von Anne-Frank-Tagebuch "beschämend" - Ermittlungen wegen Volksverhetzung
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Böhmer hat die öffentliche Verbrennung einer Ausgabe des "Tagebuchs der Anne Frank" verurteilt. Dieser Akt sei beschämend für das ganze Bundesland, sagte Böhmer in Magdeburg. Das Buch und eine US-Fahne waren am vergangenen Samstag in Anwesenheit von rund 80 Menschen bei einer Sonnenwendfeier in Pretzien im Kreis Schönebeck verbrannt worden. Organisator war der inzwischen aufgelöste Verein "Heimatbund Ostelbien", dem auch der Bürgermeister von Pretzien, Harwig, angehört haben soll. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen drei Männer wegen Volksverhetzung.
Heimat Bund "Ostelbien" e.V. In der Mitgliederversammlung vom 01.07.2006 wurde beschlossen, den Verein aufzulösen.
Staatsanwaltschaft ermittelt nach Buchverbrennung in Pretzien

Pretzien (ddp-lsa). Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt nach einer Buchverbrennung in Pretzien im Landkreis Schönebeck wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Bislang Unbekannte sollen dort während einer Sonnenwendfeier ein Buch und eine amerikanische Nationalflagge öffentlich verbrannt haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf ddp-Anfrage sagte. Bei dem Buch soll es sich um das «Tagebuch der Anne Frank» gehandelt haben. Die Hauptarbeit der Polizei konzentriert sich den Angaben zufolge derzeit auf die Eingrenzung des beteiligten Personenkreises.

Die Tat sei von Mitarbeitern des Ordnungsamtes angezeigt worden, sagte der Sprecher. Die Anzeige sei erst am Dienstag bei Polizei und Staatsanwaltschaft eingegangen. Die Sonnenwendfeier fand bereits als öffentliche Veranstaltung am Gemeindehaus statt. Nähere Angaben konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht machen.

Innenminister Holger Hövelmann (SPD) wertete das Verbrennen von Büchern als einen Angriff auf die menschliche Kultur. «Das Tagebuch eines jüdischen Mädchens zu verbrennen, das die Leidensgeschichte ihrer Familie vor der Ermordung durch die Nazis authentisch aufzeichnet, ist eine Tat von besonderer Abscheulichkeit und Obszönität», sagte der Minister.

Hövelmann kritisierte zugleich das Verhalten der Gemeinde Pretzien zu dem aus dem Verfassungsschutzbericht bekannten «Heimat Bund Ostelbien». Wer in der politischen Nachfolge von Menschen stehe, die Millionen Juden ermordet oder aus ihrer Heimat vertrieben haben, könne sich heute nicht um «Heimatpflege» kümmern.

Die Linkspartei.PDS forderte den Bürgermeister Friedrich Harwig auf, sein Amt niederzulegen und die Linkspartei.PDS zu verlassen. Wie die «Magdeburger Volksstimme» schreibt, hat auch der Bürgermeister an dieser Feier teilgenommen. Dieser soll auch Mitglied im «Heimat Bund» sein.
Tatverdächtige nach Buchverbrennung in Pretzien ermittelt

Pretzien (ddp-lsa). Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat nach der Verbrennung des «Tagebuchs der Anne Frank» in Pretzien im Landkreis Schönebeck drei Tatverdächtige ermittelt. Gegen die Männer im Alter von 25, 27 und 28 Jahren werde wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt, sagte Uwe Hornburg von der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf ddp-Anfrage heute. Der 27 sowie der 28 Jahre alte Pretziener seien Mitglieder in dem umstrittenen «Heimat Bund Ostelbien» e.V. gewesen. Laut Internetseite der Gemeinde Pretzien wurde der Verein am Samstag aufgelöst.

Die mutmaßlichen Täter sollen während einer öffentlich veranstalteten Sonnenwendfeier am 24. Juni in Pretzien das Buch und eine amerikanische Nationalflagge verbrannt haben. Die Tat war von Mitarbeitern des Ordnungsamtes angezeigt worden. Die drei Tatverdächtigen seien der Polizei bisher nicht bekannt gewesen. Die Ermittlungen müssen nun mit der Vernehmung der mutmaßlichen Täter und weiterer Zeugen fortgesetzt werden.

03.07.2006 Sab
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Dorfchronisten mit Wehrmachtshemd

Beitragvon vergessen » 07.08.2006, 06:35

4.07.06
Dorfchronisten mit Wehrmachtshemd
Pretzien zeigt, dass Akzeptanz für Rechtsextreme Grenzen hat / Ermittlungen gegen Verdächtige
Nachdem junge Rechtsextreme bei einer Sonnenwendfeier ein Anne-Frank-Tagebuch verbrannten, sitzt der Schock in Pretzien tief. Der Versuch, die Jugendlichen im Dorf zu integrieren, ist vorerst gescheitert. Polizei und Staatsanwaltschaft haben unterdessen drei Tatverdächtige ausgemacht. Gegen die Männer im Alter von 24, 27 und 28 Jahren werde wegen Volksverhetzung ermittelt. Es gab Zeichen, die man hätte ernster nehmen müssen. Die T-Shirts etwa, sagt Bürgermeister Friedrich Harwig. »Wehrmacht Pretzien« stand darauf, ein Aufdruck, der sich nur zum Teil auf das Wehr bezieht, das am Ort die Alte Elbe abriegelt. Auch gab es Kranzniederlegungen am Kriegerdenkmal zum Totensonntag oder eine Reichskriegsflagge über einem Privatgrundstück. »Wir waren«, sagt Harwig, »zu blauäugig.«
Der Bürgermeister hat sich in den Jungs vom Heimat Bund Ostelbien (HBO) verschätzt. Der Verein war 1998 als »Kameradschaft Pretzien« im Jahresbericht des Verfassungsschutzes aufgetaucht, hatte sich in seinen Augen dann aber gewandelt. Man habe ein Auge auf die Jugendlichen gehabt, sagt Harwig. Die Treffen der bundesweiten rechtsextremen Szene hörten auf. Stattdessen führten die jungen Männer die Ortschronik und kümmerten sich um das Dorffest – »sehr aktiv, sehr positiv«. Dann kam die Sonnenwendfeier 2006.
Bei dem Fest offenbarten sechs HBO-Mitglieder, dass sie sich beileibe nicht nur für Geschichte interessieren. Im Fackelschein wurden eine US-Flagge und das Tagebuch der Anne Frank in ein Feuer geworfen. Die Auswahl offenbare »eminent politisches Kalkül«, sagt David Begrich, der beim Verein »Miteinander« die rechtsextreme Szene beobachtet. Diese verbindet Kritik an Globalisierung und »US-Imperialismus« mit antijüdischen Ressentiments und dem Bezug auf NS-Symbole wie die Bücherverbrennung. Offen erkennbar ist das häufig nicht: Die extreme Rechte unterwandert gezielt Schützenvereine, Schul- oder Bürgerinitiativen. Begrich spricht vom »Einsickern in die Alltagskultur«, warnt aber davor, das Phänomen auf die leichte Schulter zu nehmen: Es sei nicht gleichbedeutend mit einer nachlassenden Ideologisierung.
Der Pretziener Fall, über den zuerst eine Regionalzeitung berichtete, bewirkte nicht nur Ermittlungen wegen Volksverhetzung, sondern auch scharfe Reaktionen. Von einem »Angriff auf die menschliche Kultur« sprach Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann (SPD), von einer »Gefahr für die Zivilgesellschaft« die Linkspartei, deren Mitglied Harwig war.
Nachdem der 66-jährige Bürgermeister am Freitag von Landes- und Fraktionschef per Pressemitteilung zum Austritt aufgefordert worden ist, will er sein Parteibuch zurückgeben. »Ein Parteiverfahren hätte ich hingenommen«, sagt er bitter. Mit einem »kaltschnäuzigen Rauswurf« habe er aber nicht gerechnet. Auch manche Kritiker des Bürgermeisters sehen eine »Überreaktion« der Partei.
In der Analyse des Vorfalls widerspricht Harwig seinen bisherigen Genossen nicht. Pretzien sei »mit der sicher gut gemeinten Absicht, gefährdete Jugendliche integrieren zu wollen, genau der Strategie der neuen Rechten entgegengekommen, sich gesellschaftlich zu etablieren«, so die Linkspartei. Der Bürgermeister räumt eigenes Versagen ein und gesteht auch, sich bei der Auseinandersetzung mit den jungen Rechtsextremen überschätzt zu haben: »Ich hätte Hilfe suchen müssen«, sagt Harwig, »den Punkt habe ich verpasst.«
Begrich sieht das ähnlich. »Man kann nicht von einem Bürgermeister erwarten, dass er die Strategien der neuen Rechten kennt«, sagt er, fügt aber hinzu: »Man muss erwarten, dass Rechte in die Schranken gewiesen werden.«
Das soll in Pretzien morgen beginnen: Harwig hat eine Bürgerversammlung einberufen. Erwartet wird eine klare Absage der Bürger an politische Ideen, wie sie sich in der Bücherverbrennung zeigten, und Entschuldigungen der Beteiligten. Unter Mitwirkung des Pfarrers soll ein Gesprächskreis etabliert werden. Eingeladen ist auch die Anne-Frank-Stiftung. Der »Heimat Bund Ostelbien«, dessen Mitglied Harwig bis zum Wochenende war, löst sich auf. Gedanken an Rücktritt hat Harwig verworfen. »Wir müssen diese schlimmen Vorfälle aufarbeiten«, sagt er, »dabei will ich mitwirken.«
Nach Bücherverbrennung in Pretzien: Bürgermeister tritt aus PDS aus .aber nicht zurück
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"'Wir haben als Dorf versagt"

Beitragvon vergessen » 07.08.2006, 06:41

Freitag, 7. Juli 2006
"'Wir haben als Dorf versagt"
Bücherverbrennung in Pretzien

Für den Pretziener Bürgermeister Friedrich Harwig ist die heile dörfliche Welt innerhalb von wenigen Tagen zusammengebrochen: Erst war er Zuschauer der öffentlichen Verbrennung eines Anne-Frank-Tagebuchs und einer US-Flagge, dann musste er wegen der heftigen Kritik aus der Linkspartei austreten, schließlich kamen die internationalen Medien - und die ersten Rücktrittsforderungen.

Jetzt sitzt er in Tränen aufgelöst in seinem Bürgermeisteramt in dem Dorf bei Magdeburg, während zahlreiche Bewohner versuchen, Zeichen zu setzen und Kerzen anzündeten an jener Stelle auf der Wiese, an der das Tagebuch-Exemplar des jüdischen Mädchens in Flammen aufging. "Hilflose, aber verständliche Gesten", kommentiert Toralf Staud, der sich seit Jahren mit der Neonazi-Szene in Ostdeutschland beschäftigt und selbst aus Sachsen-Anhalt stammt.

Die dörfliche Szene in den neuen Ländern beschreibt der Buchautor als "fast hermetisch abgeriegelte Gemeinschaft gegen die böse Welt draußen, die Hartz IV bringt und den Bäcker dicht macht". In einer solchen Atmosphäre sei es der soziale Tod, "wenn einer sagen würde, wir haben Scheiße gebaut. Wenn dann noch die internationale Medien kommen, rücken die Leute noch enger zusammen".

Pretzien: Ein Ort erfährt, dass es Rechtsgesinnte im Dorf gibt - freundliche Menschen in der Nachbarschaft, die den Fasching mitorganisiert und bei der Flut mitangepackt haben. "Wir haben als Dorf versagt und wollen das wieder gut machen", verspricht Bürgermeister Harwig. Nur wie? Pömmelte, Halberstadt, Pretzien und viele namenlose Orte - Erklärungs- und Beschwichtigungsversuche sind schwierig in einem Bundesland, in dem die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten kontinuierlich steigt.

Die politische Tragweite der Pretziener Bücherverbrennung habe offenbar niemand verstanden, sagt Staud. Nach seiner Auffassung ist das ein Phänomen in den neuen Bundesländern. "Es gibt die heimlichen Sympathisanten, die dörflichen Naiven und die politischen Verharmloser." Hinzu komme die DDR-spezifische Geschichtsschreibung. "Auch ich habe in der Schule von Bücherverbrennungen fast nichts gehört, aber viel von Widerstandskämpfern", erklärt Staud.

Wissenslücken wollen Spitzenpolitiker des Landes jetzt schließen und in der kommenden Woche an einer Schule bei Pretzien aus dem Tagebuch der Anne Frank vorlesen. Bürgermeister Harwig will an seinem umstrittenen Vorgehen festhalten, die rechte Jugend über die Vereine ins Dorfleben einzubeziehen. Staud gibt ihm sogar Recht. Funktionieren könne dieses Konzept aber nur, wenn man ehrlich sage: "Wir haben hier Nationalsozialisten im Ort." Außerdem müssten den Jugendlichen klare Grenzen gesetzt werden. Gebraucht werde ein Top-Sozialarbeiter, kein Kameradschafts-Gedusel und keine Landser-Musik.
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Die Homepage von Pretzien

Beitragvon vergessen » 07.08.2006, 06:44

Verfasst am: 11.07.2006, 21:41 Titel: Ein Dorf will sich Entschuldigen
So fand ich auf der Homepage von Pretzien folgendes
Pretzien ist nicht braun, sondern bunt.
Wir distanzieren uns von den menschenverachtenden Vorgängen am Abend des 24.06.2006 und verurteilen sie auf das Schärfste.
An dieser Stelle entschuldigen wir uns beim jüdischen und beim amerikanischen Volk für diese schrecklichen Taten.
Wir erachten es als zwingend notwendig, gegen die Ursachen für dieses Verhalten vorzugehen.
Die Menschen unseres Dorfes werden sich dafür sensibilisieren, die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus in unserem Ort zu suchen.
Ich habe ihnen Geantwortet hier fehlt mir irgendwie die Ehrlichkeit ich meine das was so aus dem Herzen kommt.So ist diese Dorf nicht in der Lage diesen Bürgermeister zum Teufel zu Jagen.Solch ein Mensch gehört nicht an die Spitze eines Dorfes und sein Gehalt wird von unseren Steuern Finanziert.Also eine Ehrlichkeit sehe ich hier nicht nein es ist ein Lippenbekenntnis sehe ich hier.Oder ist es die Angst um die Touristen die ausbleiben könnte?
tarahu
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Pflege der alten Germanischen Brauchtümer

Beitragvon vergessen » 07.08.2006, 06:46

Ein Örtchen Namens Pretzien
Die Gemeinde Pretzien in Sachsen-Anhalt, direkt bei Magdeburg und Schönebeck im Landkreis Schönebeck am Elberadweg so steht es auf der Home Page.Aber aber dieses Örtchen hat es in sich So werden dort die alten Germanischen Brauchtümer sehr gepfleg.Der dort ansässige Orts und Traditionsverein Heimat Bund "Ostelbien" e.V.sorgte für eine ungestörte Pflege der alten Traditionen.So kam unerkannt die rechte Szene auf ihre Kosten denn alles war ja Legal selbst der Bürgermeister machte mit was konnte da schon schief gehen.Erst nach der Buchverbrennung wurden die Helden Enttarnt und ihr Treiben aufgedeckt folglich wurde( In der Mitgliederversammlung vom 01.07.2006 wurde beschlossen, den Verein aufzulösen.)

Ja da echt der Bär los bei dieser Sonnenwendfeier
mit dem üblichen durch die Flammen springen und ein kräftiges Saufgelage.
Ja aber da war doch noch etwas anderes genau eine Buchverbrennung gab es auch und eine Flagge wurde auch verbrannt.Ja es war eine echte Tradition mit dem Buchverbrennen das gab es wirklich schon in der Hitler Zeit eben alte Tradition.
Der Bürgermeister die ansässige Polizei und einige Leute vom Verfassungsschutz sahen dem Treiben zu und erfreuten sich der Dinge die dort vor kamen.Nur bei diesem Buch handelte es sich um das Buch mein Kampf(etwas was bedenkenlos Verbrannt werden kann)nein es war das Tagebuch der Anne Frank.

Ich stelle hier einige Artikel zu dem thema Pretzien ein einen Teil habe ich selber geschrieben
Tarahu

Böhmer nennt Verbrennung von Anne-Frank-Tagebuch "beschämend" - Ermittlungen wegen Volksverhetzung
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Böhmer hat die öffentliche Verbrennung einer Ausgabe des "Tagebuchs der Anne Frank" verurteilt. Dieser Akt sei beschämend für das ganze Bundesland, sagte Böhmer in Magdeburg. Das Buch und eine US-Fahne waren am vergangenen Samstag in Anwesenheit von rund 80 Menschen bei einer Sonnenwendfeier in Pretzien im Kreis Schönebeck verbrannt worden. Organisator war der inzwischen aufgelöste Verein "Heimatbund Ostelbien", dem auch der Bürgermeister von Pretzien, Harwig, angehört haben soll. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt gegen drei Männer wegen Volksverhetzung.
Heimat Bund "Ostelbien" e.V. In der Mitgliederversammlung vom 01.07.2006 wurde beschlossen, den Verein aufzulösen.

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Buchverbrennung in Pretzien
Pretzien (ddp-lsa). Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt nach einer Buchverbrennung in Pretzien im Landkreis Schönebeck wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Bislang Unbekannte sollen dort während einer Sonnenwendfeier ein Buch und eine amerikanische Nationalflagge öffentlich verbrannt haben, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf ddp-Anfrage sagte. Bei dem Buch soll es sich um das «Tagebuch der Anne Frank» gehandelt haben. Die Hauptarbeit der Polizei konzentriert sich den Angaben zufolge derzeit auf die Eingrenzung des beteiligten Personenkreises.

Die Tat sei von Mitarbeitern des Ordnungsamtes angezeigt worden, sagte der Sprecher. Die Anzeige sei erst am Dienstag bei Polizei und Staatsanwaltschaft eingegangen. Die Sonnenwendfeier fand bereits als öffentliche Veranstaltung am Gemeindehaus statt. Nähere Angaben konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht machen.

Innenminister Holger Hövelmann (SPD) wertete das Verbrennen von Büchern als einen Angriff auf die menschliche Kultur. «Das Tagebuch eines jüdischen Mädchens zu verbrennen, das die Leidensgeschichte ihrer Familie vor der Ermordung durch die Nazis authentisch aufzeichnet, ist eine Tat von besonderer Abscheulichkeit und Obszönität», sagte der Minister.

Hövelmann kritisierte zugleich das Verhalten der Gemeinde Pretzien zu dem aus dem Verfassungsschutzbericht bekannten «Heimat Bund Ostelbien». Wer in der politischen Nachfolge von Menschen stehe, die Millionen Juden ermordet oder aus ihrer Heimat vertrieben haben, könne sich heute nicht um «Heimatpflege» kümmern.

Die Linkspartei.PDS forderte den Bürgermeister Friedrich Harwig auf, sein Amt niederzulegen und die Linkspartei.PDS zu verlassen. Wie die «Magdeburger Volksstimme» schreibt, hat auch der Bürgermeister an dieser Feier teilgenommen. Dieser soll auch Mitglied im «Heimat Bund» sein.

Tatverdächtige nach Buchverbrennung in Pretzien ermittelt
Pretzien (ddp-lsa). Die Staatsanwaltschaft Magdeburg hat nach der Verbrennung des «Tagebuchs der Anne Frank» in Pretzien im Landkreis Schönebeck drei Tatverdächtige ermittelt. Gegen die Männer im Alter von 25, 27 und 28 Jahren werde wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt, sagte Uwe Hornburg von der Staatsanwaltschaft Magdeburg auf ddp-Anfrage heute. Der 27 sowie der 28 Jahre alte Pretziener seien Mitglieder in dem umstrittenen «Heimat Bund Ostelbien» e.V. gewesen. Laut Internetseite der Gemeinde Pretzien wurde der Verein am Samstag aufgelöst.

Die mutmaßlichen Täter sollen während einer öffentlich veranstalteten Sonnenwendfeier am 24. Juni in Pretzien das Buch und eine amerikanische Nationalflagge verbrannt haben. Die Tat war von Mitarbeitern des Ordnungsamtes angezeigt worden. Die drei Tatverdächtigen seien der Polizei bisher nicht bekannt gewesen. Die Ermittlungen müssen nun mit der Vernehmung der mutmaßlichen Täter und weiterer Zeugen fortgesetzt werden.
Polizei durchsucht Häuser in Pretzien
Nach der Verbrennung einer Ausgabe des Anne-Frank-Tagebuchs in Pretzien
bei Magdeburg hat die Polizei Häuser in dem Dorf durchsucht. Nach Angaben
der Behörden fand die Razzia bereits gestern statt. Sie richtete sich
gegen Mitglieder des aufgelösten Heimatbundes Ostelbien. Beschlagnahmt
wurden ein Computer und eine Schreckschußpistole. Mitglieder des Vereins
hatten bei einer öffentlichen Feier das berühmte Tagebuch des jüdischen
Mädchens Anne Frank verbrannt. Gegen die drei wird wegen Volksverhetzung
ermittelt.

Fall Pretzien: Staatsanwalt weitet Ermittlungen aus

Magdeburg - Gut zwei Wochen nach der Verbrennung einer Ausgabe der
Anne-Frank-Tagebücher sowie einer US-Flagge in Sachsen-Anhalt hat die
Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen ausgeweitet. "Wir ermitteln jetzt
gegen insgesamt sechs Personen wegen des Verdachts der Volksverhetzung",
sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Magdeburg, Uwe Hornburg. Bislang
richtete sich der Verdacht gegen drei Männer im Alter zwischen 24 und 28
Jahren. Sie sollen bei einer Sonnenwendfeier am 24. Juni in Pretzien eine
Ausgabe des "Tagebuches der Anne Frank" und eine US-Flagge verbrannt
haben. Mittlerweile gehe die Staatsanwaltschaft davon aus, daß sechs
Personen beteiligt waren, sagte Hornburger. Gegen eine siebte Person werde
wegen des Anfangsverdachts der Verwendung von Kennzeichen
verfassungsfeindlicher Organisationen ermittelt.

Den Angaben zufolge wurden am vergangenen Freitag sieben Wohnungen
Tatverdächtiger in Pretzien und im Nachbarort Plötzky durchsucht. Dabei
seien Computer und Propagandamaterial beschlagnahmt worden. Die drei
jungen Männer, gegen die zunächst alleine ermittelt wurde, waren
Mitglieder des "Heimat Bundes Ostelbien", der die Sonnenwendfeier
organisiert hatte und laut Verfassungsschutz der rechten Szene zugeordnet
wird. Der Verein hat sich nach eigenen Angaben inzwischen aufgelöst. AP


Verfassungsschutz hat zugeguckt
Neofaschistischer Verein gedieh in Pretzien unter den Augen von Staatsschützern
In Pretzien, wo Neofaschisten bei einer Sonnenwendfeier am 24. Juni das Tagebuch der Anne Frank verbrannten, gibt es eine hohe Konzentration von Verfassungsschützern. In dem kleinen Ort bei Magdeburg sei ein Mitarbeiter des Geheimdienstes sogar im Gemeinderat aktiv, berichtete der Spiegel am Wochenende. Insgesamt soll ein halbes Dutzend Verfassungsschutzmitarbeiter in dem Ort mit 900 Einwohnern leben. Die rechte Szene in dem Dorf sei den Beamten seit Jahren bekannt. Dem Magazinbericht zufolge haben die Verfassungsschützer möglicherweise während und nach der Buchverbrennung stillgehalten, um den Ruf des Ortes nicht zu beschädigen. Auch Sachsen-Anhalts ehemaliger Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU) wohne in Pretzien, schob der Spiegel als Begründung hinterher.

Da läßt sich eigentlich nur noch auf die Meldung warten, wie viele V-Männer im »Heimatbund Ostelbien« saßen oder ihn gegründet haben. Der Verein, der die Sonnenwendfeier samt Bücherverbrennung inszeniert hat und vom Verfassungsschutz der rechten Szene zugeordnet wird, hat sich inzwischen nach eigenen Angaben aufgelöst. Aufgefordert wurden die Mitglieder dazu wohl nicht, denn in Pretzien war der Verein offenbar anerkannter Bestandteil des Dorflebens. Bürgermeister Friedrich Harwig, der nach dem Wirbel aus der Linkspartei.PDS ausgetreten ist, war Mitglied des Vereins. Und Jeziorsky fand laut Focus im Jahr 2005 nichts dabei, sich mit bekannten Vereinsmitgliedern ablichten zu lassen. Wie das Magazin berichtete, warb der rechte Club mit dem Bild im Internet.

Harwig, der bei der Bücherverbrennung anwesend war, blieb nicht nur im Amt, sondern bekam auch noch gute Noten. Der Gemeindevorstand hatte sich einstimmig hinter den Bürgermeister gestellt. Er trage kein Verschulden an den Vorfällen, sondern habe versucht, »die Rechtsextremisten zu integrieren«, hieß es zur Begründung. Harwig habe versucht, die jungen Leute nicht auszugrenzen, sondern sie durch sinnvolle Tätigkeiten zu gewinnen, bescheinigte ihm auch Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) guten Willen. Rund 20 Tage später saß derselbe Böhmer in der ersten Reihe, als Prominente aus dem Tagebuch der Anne Frank vorlasen. Das ist etwa so glaubwürdig wie die Begrüßung , auf der Homepage des Ortes: »Pretzien ist nicht braun, sondern bunt. Wir distanzieren uns von den menschenverachtenden Vorgängen am Abend des 24. Juni 2006 und verurteilen sie auf das Schärfste«. Die Staatsanwaltschaft ermittelt unterdessen weiter gegen die sechs tatverdächtigen Männer im Alter zwischen 23 bis 28 Jahren aus den Reihen des Heimatbundes.

Doch heute ist wieder Friede Freude Eierkuchen Eine kleine Zeile die um Vergebung BITTET besonders Lachhaft finde ich den UNTERZEICHNER der Bürgermeister gerade der dort mitgemacht hat
An dieser Stelle distanzieren wir uns von dem menschenverachtenden Geschehen auf der Sonnenwendfeier in Pretzien und verurteilen es in scharfer Form. Wir bedauern, dass es uns nicht gelungen ist, dies zu verhindern.

Es kommt jetzt darauf an, den begonnenen Diskussionsprozess in unserer Gemeinde fortzusetzen, um solche und ähnliche Untaten von vornherein auszuschließen.

Wir sind erschrocken und bringen unser Unverständnis darüber zum Ausdruck, dass über vorgelagerte ähnliche Ereignisse im benachbarten Plötzky keinerlei Informationen zu uns nach Pretzien gedrungen waren.

Wir bitten die Medien dringend darum, ihre Berichterstattung sachlich und fair zu gestalten und nicht zu einer Kampagne auszuweiten, die letztendlich der großen Mehrheit unserer Bürgerinnen und Bürger nicht gerecht werden würde.

Wir bitten um Verständnis dafür, dass wir über das notwendige Aufarbeiten endlich zum eigentlichen Arbeiten im Interesse unserer Gemeinde zurückkehren wollen.

Trotz der schlimmen Vorfälle leben in Pretzien in ihrer übergroßen Mehrheit friedliche und demokratisch gesinnte Bürgerinnen und Bürger, die es verdient haben, den Ruf einer lebens- und liebenswerten Gemeinde an der Straße der Romanik wiederhergestellt zu wissen und zu bewahren.

Der Bürgermeister und der Gemeinderat Pretzien
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Entschuldigung

Beitragvon vergessen » 07.08.2006, 13:13

Betreff: Entschuldigung
Von: "tarahu"
Datum: Tue, Jul 11 2006 9:30:00 PM +0200
Ihr Spruch
An dieser Stelle entschuldigen wir uns beim jüdischen und beim
amerikanischen Volk für diese schrecklichen Taten.
Hallo
Schade es werden hier nur Juden als Opfer dargestellt aber es gab da
noch Sinti und Rom.Amerikaner da möchte ich nur an Guantanamo
Erinnern.Besonders wir waren sehr Betroffen über diesen Vorfall.In
fast allen Fällen von Diktaturen auch in der Modernen trifft es uns
meist zu erst.War dieser Heimatverein Heimat Bund "Ostelbien" e.V
nicht schon Bekannt für Volkstumspflege.Hat niemand sich Informiert
über das Handeln dieses Vereines.Es ist Bekannt das gerade rechte
sich in solche Heimatvervänden einnisten.Das Ergebnis ist wie wir es
vorfanden.Rechte sind heute nicht mehr die Glatzköpfe nein heute
sind es Intelktuelle die sich tarnen eben in solchen
Vereinen.Psychologisch gesehen klappt es ja mit ihrem Konzept.Siehe
das Ergebnis selbst der Bürgermeister machte kräftig mit.Ob er im
Herzen rechts oder links ist vermag ich nicht zu sagen.Gerade ein
Bürgermeister sollte Neutralität auch bei Feiern bewahren.Zu Feige
die Konsequenzen zu ziehe, zu Feige ist auch die Stadt die diesen
Mann noch Duldet.Da wäre doch Ausmisten angesagt oder?Ihr Spruch auf
eurer Page kommt mir doch etwas Billig vor sonst wäre dieser Mann
schon kein Bürgermeister mehr oder?
Ein Dorf Entschuldigt sich''''''oder'''''weil keine Touristen mehr
kommen
Tarahu
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Die Katze lässt das Mausen nicht.(oder Pretzien nicht)

Beitragvon vergessen » 29.09.2006, 08:00

Die Katze lässt das Mausen nicht.
Nach der Sonnenwendfeier in Pretzien sollte nun ein Herbstfeuer den Pretzienern als Trostpflaster dienen.
Das eine Gemeinde wie Pretzien nun völlig Sprachlos ist stößt bei manchen auf Unverständnis.

Unverständnis nach Herbstfeuer-Verbot in Pretzien und Ranies

Nach dem umstrittenen Verbot der Herbstfeuer in Pretzien und Ranies hat die Landesregierung versucht, die Wogen zu glätten. Innenminister Hövelmann sagte, es sei gut, dass sich Kommunen verstärkt Gedanken darüber machten, ob Veranstaltungen von Neo-Nazis missbraucht werden könnten. Die Stadt Schönebeck hatte es den Gemeinden Pretzien und Ranies untersagt, am ersten Oktoberwochenende ihre traditionellen Herbst-Feuer abzuhalten. Grund ist die Verbrennung eines Anne-Frank-Tagebuchs bei der diesjährigen Sonnenwendfeier in Pretzien. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden reagierten mit Unverständnis, kündigten aber an, das Verbot einzuhalten.
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Ein Dorf sucht Antworten

Beitragvon vergessen » 24.10.2006, 21:07

Ein Dorf sucht Antworten
Wie ich diese Überschrift las musste ich mich im eigenen Sessel festhalten

BildDer rechtslastige „Heimatbund Ostelbien“ betrieb in Pretzien den Touristischen Info-Punkt.
Zwischen Beifall, Verschweigen und Aufklärung: Pretzien in Sachsen-Anhalt ist eine Fallstudie für den Umgang mit Rechtsextremismus in Ostdeutschland.
Pretzien:Hat das Warten nun ein Ende? Sieben junge Männer müssen sich wegen Volksverhetzung demnächst vor Gericht verantworten. Das Tagebuch der Anne Frank“ und eine US-Flagge sollen sie verbrannt haben während einer „Sonnenwendfeier am 24. Juni in Pretzien (Sachsen-Anhalt). Es wird einen Prozess geben und Urteile. „Darauf warten viele Menschen, sagt Friedrich Harwig, der parteilose Bürgermeister des 900-Seelen-Ortes südöstlich von Magdeburg.

Andere haben sich ihre Meinung schon gebildet. Wie der Mann, der nachmittags im Dorfladen sein Bier trinkt. Die Verdächtigen, sagt er, seien im Ort gut bekannt, „die gehen alle einer ordentlichen Arbeit nach. Und Anne Frank? Und die Flagge? Und das Feuer? „Das, meint der Schnauzbartträger, war doch wohl nur ein Blackout.Obwohl kaum jemand im Dorf mit den Medien reden mag, hält Andreas Holtz das nicht für eine Einzelmeinung. Es gibt die Tendenz, hat der für Pretzien zuständige evangelische Pfarrer beobachtet, „das alles nicht mehr zum Thema zu machen. Dabei geht es nicht nur um die Bücherverbrennung. Sondern vor allem auch um die Rolle junger Rechtsextremisten im Alltag des Ortes. Bisher haben sie, organisiert im rechtslastigen, mittlerweile aufgelösten Heimatbund Ostelbien“, Feste wie jene Sonnenwendfeier veranstaltet. Sie waren beim Hochwasser 2002 im Einsatz und betrieben den „Touristischen Info-Punkt“ im Dorf. Es gibt immer noch viele Leute“, sagt Holtz, die dieses Engagement loben.“

Es gibt aber auch die anderen. Menschen wie Fred Stein. Der 67-Jährige war Schöffe, er weiß um das Gewicht, das Richtersprüche haben können. „Wenn die Urteile milde ausfallen“, sagt er, „dann kann das zu dem Eindruck führen: Das war ja gar nicht so schlimm, was die da getan haben.Um das zu verhindern, sei eine Auseinandersetzung dringend nötig. Stein sitzt in einem Arbeitskreis, der überlegen will, wie die Gemeinde künftig umgeht mit jungen Rechten.

Friedrich Harwig hat die Gruppe mit zwölf Mitgliedern ins Leben gerufen. Der Bürgermeister war im Sommer unter erheblichen Druck geraten, weil die Strategie der Einbindung des „Heimatbundes in die kulturelle Arbeit des Dorfes seine Idee war. Ich würde wieder so handeln, hatte der 66-Jährige kurz nach der Tat erklärt. Doch wie geht es jetzt weiter? Harwig wirkt ratlos. Es gibt Bürger, die wollen mit Neonazis nichts zu tun haben, sagt er. Aber das sei keine alleinige Lösung. Wir können die doch nicht einfach wegsperren. Wir müssen uns mit ihrer Gesinnung auseinander setzen.“ Pfarrer Holtz hält diesen Ansatz zwar auch für richtig, doch wenn der Bürgermeister wirklich eine Auseinandersetzung mit rechten Positionen anstrebe, „dann muss er Fachleute zu Rate ziehen. Harwig hat das bereits getan. Oder besser: Die Fachleute sind zu ihm gekommen. Der Berliner Rechtsextremismus-Experte Bernd Wagner etwa hat den Kontakt nach Pretzien gesucht.
.BildNa da soll jemand sagen das hier Rassismus oder gar Neonazis gibt

Harwig weiß inzwischen mehr über die Codes und Zeichen, mit denen die Neonazis untereinander kommunizieren. Harwig hat an einer Fortbildung für Bürgermeister teilgenommen, die die Vereine Rückenwind und Miteinander organisiert haben. Wir wollen auch noch Feuerwehren und Sportvereine ansprechen und ihnen Rüstzeug für den Umgang mit rechts an die Hand geben, sagt Dorit Zinke von Rückenwind. Vom 6. November an ist im benachbarten Schönebeck eine Ausstellung über das Leben von Anne Frank zu sehen, die kurz vor Kriegsende dem Rassenwahn der Nationalsozialisten zum Opfer fiel und deren Tagebuch als einzigartiges menschliches Dokument aus der Zeit des Holocaust gilt. Schulen zeigen schon großes Interesse, sagt Miteinander Geschäftsführer Roman Ronneberg.

Es sind kleine Anfänge. Wir können nicht zu viel auf einmal verlangen, sagt Dorit Zinke, sonst machen die Leute einfach dicht. Wir wollen keinen Aktionismus.

Bild des Heimatvereines Ostselbien und seine Eliteeinheit.
Klaus Jeziorsky CDU, vierter von links hatte sich 2005 als Innenminister mit Mitgliedern des Heimatbundes Ostelbien fotografieren lassen


Bild



Bild
Nun ich wollte ihnen nicht das Konterfei des schwarz/braunen Herrn Klaus Jeziorsky CDU vorenhalten.
Klaus Jeziorsky, CDU, war als ehemaliger Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt verantwortlich für den Verfassungsschutz. Der "Heimatbund Ostelbien" war eine Nachfolgeorganisation der "Kameradschaft Ostelbien" und wurde bis 2002 vom Verfassungsschutz als "rechtsextreme" Organisation beobachtet. Das war Jeziorsky natürlich bekannt. Noch mehr, er veranlasste offensichtlich, dass der Heimatbund nicht mehr beobachtet wurde. Er wohnt selbst in Pretzien und wurde Mitglied im "Heimatbund Ostelbien". Selbst T-Shirts mit dem Aufdruck Wehrmacht Pretzien störten ihn nicht. Das Foto zeigt ihn auf einem Dorffest 2005, umrahmt von Faschisten des Heimatbunds. Es ist schon ein Jahr auf der offiziellen Internetseite von Pretzien zu sehen. Dort war auch ein Link zum "Heimatbund". Weiter rechts auf dem Foto ist Bürgermeister Harwig, PDS, ebenfalls Mitglied im "Heimatbund". Nach dem Skandal vom 24. Juni 2006 forderte die PDS Harwig zum Austritt aus der PDS auf. Das hat er getan, Bürgermeister will er trotzdem bleiben.
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Die Braune Szene von Pretzien

Beitragvon vergessen » 28.01.2007, 12:33

Die braune Szene von Pretzien
Ermittlungen nach Bücherverbrennung in einer Hochburg der Rechtsextremisten
Von Frank Käßner
Magdeburg - Nach der Verbrennung einer Ausgabe des "Tagebuchs der Anne Frank" und einer US-Flagge im sachsen-anhaltinischen Dorf Pretzien ist die Landesregierung sichtbar um Schadensbegrenzung bemüht. Vergangene Woche las Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) mit anderen Prominenten - unter ihnen "Tatort"-Kommissar Peter Sodann, Landtagspräsident Dieter Steinecke und US-Generalkonsul Mark D. Scheland - in der Berufsschule Schönebeck aus den Aufzeichnungen des jüdischen Mädchens, das sich zwei Jahre lang in Amsterdam vor den deutschen Nationalsozialisten versteckt hatte und nach Verrat und Verhaftung kurz vor Kriegsende im Frühjahr 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ums Leben kam.
Mit Betroffenheit hatten die etwa 200 Schüler der Lesung gelauscht, eine Diskussion aber kam kaum zustande. Der Zentralrat der Juden sprach von einer Alibiveranstaltung, die engagierte Schüler und Lehrer mißbraucht habe, statt sich mit jugendlichen Tätern und tatenlos zuschauenden Bürgern zu beschäftigen. Zumal die Sonnenwendfeier am 24. Juni in Pretzien, veranstaltet vom dörflichen "Heimat Bund Ostelbien", ganz offenbar kein Einzelfall war. Bereits am 25. Mai ging es auf dem Campingplatz im benachbarten Plötzky turbulent zu. "Heil Hitler!" war da bei einer Feier mit Hunderten Gästen skandiert worden, "Juden raus!" und "Holocaust zurück!". Die alkoholisierten Neonazis trugen schwarze T-Shirts mit der Aufschrift "Wehrmacht Pretzien". Die Polizei wurde alarmiert, erschien mit 20 Beamten und rückte bald wieder ab. Festgehalten wurde eine "Anzeige gegen einen einzelnen Herrn, der in Plötzky am Himmelfahrtstag den Hitlergruß gezeigt hat", erinnert sich Innenminister Holger Hövelmann (SPD).

Schönebeck, zu dessen Verwaltungsgemeinschaft die Dörfer Pretzien und Plötzky gehören, ist seit Jahren eine Hochburg der Rechtsradikalen. Nur sehen wollte das bisher niemand. Obwohl in Pretzien mehrere Mitarbeiter des Verfassungsschutzes leben, wie ein Sprecher des Magdeburger Innenministeriums am Wochenende bestätigte. Ihr Verhalten im Zusammenhang mit der Buchverbrennung sei Teil der ministeriumsinternen Untersuchung.
Bei der Vorstellung des aktuellen Verfassungsschutzberichts hatte Hövelmann jüngst eingestanden, die Entwicklung des Rechtsextremismus sei "besorgniserregend". Die Statistik nannte der Minister "erschreckend". 1460 Rechtsextreme soll es mittlerweile in Sachsen-Anhalt geben. Landesweit stieg im vergangen Jahr die Zahl der registrierten rechtsextremistischen Straftaten sprunghaft von 741 auf 1100 Fälle an, die der Gewalttaten von 71 auf 107. Eine Folge davon: Auch die linksextremistischen Straftaten stiegen - um 32 auf 161. Daß Sachsen-Anhalt das Bundesland mit den meisten rechtsextremen Straftaten ist, will Ministerpräsident Böhmer so aber nicht stehenlassen. Grund dafür sei, sagt er, die im Vergleich mit anderen detaillierte Statistik.
Vom vorherigen Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU) kursiert ein Foto, auf dem er sich mit Mitgliedern des vom Verfassungsschutz beobachteten Heimatbundes ablichten ließ. Jeziorsky wohnt in Pretzien, das bis zum Bekanntwerden der Vorfälle als Vorzeigedorf galt. Bürgermeister Friedrich Harwig war Mitglied bei den inzwischen aufgelösten Heimatbündlern und bei der Sonnenwendfeier anwesend. Aus der Linkspartei ist der Kommunalpolitiker, nachdem die eilends zu ihm auf Distanz gegangen war, inzwischen ausgetreten. Offenbar habe der Bürgermeister versucht, so Böhmer, die jungen Leute nicht auszugrenzen, sondern durch sinnvolle Tätigkeiten zu gewinnen. Das will er ihm nicht vorwerfen. "Mit ehrenamtlicher Jugendarbeit ist dem Problem nicht beizukommen", sagt Roman Ronneberg vom Verein "Miteinander", einem 1999 gegründeten Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt. Wie in Pretzien, wo die Rechtsextremen Fasching und Dorffeiern organisierten, kümmerten sie sich andernorts um Fußball-Turniere oder richteten Volksspektakel mit Holzbalkenwerfen und Bierkastenklettern aus. Ahnungslos habe darüber die Lokalzeitung berichtet. Dagegen kämpft Ronnebergs Netzwerk mit 16 hauptamtlichen Mitarbeitern, viele von ihnen in Teilzeit beschäftigt, an. Doch trotz eines Budgets von rund 180 000 Euro aus Landes- und 300 000 Euro Bundesmitteln sind die Erfolge des Vereins bescheiden. Das weiß auch der Regierungschef des hochverschuldeten Bundeslandes. Nötig sei jetzt Zivilcourage.
Die war auch nach einem Vorfall gefordert worden, der sich zu Jahresbeginn in Pömmelte ereignet hatte. Fünf Jugendliche aus der rechtsextremen Szene hatten einen zwölfjährigen Jungen deutsch-äthiopischer Herkunft mißhandelt und auf sadistische Art und Weise gepeinigt. Im Mai wurde der 20jährige Rädelsführer zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Seine Kumpane kamen teils mit Bewährung davon. Die Staatsanwaltschaft hat Revision beantragt. Von Pömmelte nach Pretzien sind es keine 15 Kilometer. Sonderlich abschreckend kann das Urteil nicht gewesen sein.
Artikel erschienen am 17.07.2006
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