Germanisches Recht auf Polizeischule gelehrt




Desinteresse und Wegschauen unserer Regierung und Bürger führen zu
Ungehinderten Aktivitäten der hiesigen Neonazis

Germanisches Recht auf Polizeischule gelehrt

Beitragvon vergessen » 26.07.2007, 21:13

FR-online.de 26 Juli 2007
VON CARSTEN MEYER UND JOACHIM F. TORNAU
Ein sehr deutscher Dozent
Das rechtslastige Treiben eines Juristen, der an der Landespolizeischule Berlin unterrichtete, fiel jahrelang nicht auf

Zum Jubiläum fehlte nur ein Jahr. Genau 24 Jahre lang arbeitete Amtsrichter Falko Gramse (72) als ehrenamtlicher Dozent an der Berliner Landespolizeischule. Seit 1983 brachte der Jurist den angehenden Polizeibeamten unter anderem das richtige Verhalten bei Gerichtsverhandlungen bei. Was nie jemand bemerkte oder beanstandete: Falko Gramse schrieb in dieser Zeit immer wieder für rechtsextreme Zeitschriften.

Die Berliner Polizei zog erst Konsequenzen, als sie durch diese Recherche auf das rechtslastige Treiben ihres langjährigen Dozenten aufmerksam gemacht wurde: "Nach Prüfung der Vorwürfe hat die Behördenleitung dies unverzüglich zum Anlass genommen, Herrn Gramse von seiner Dozententätigkeit zu entbinden", teilte jetzt Polizeisprecher Bernhard Schodrowski mit. Eigentlich sei Falko Gramse noch in diesem Sommer für eine weitere Lehrveranstaltung eingeplant gewesen.
Germanisches Recht
Es ist nicht das erste Mal, dass die Berliner Landespolizeischule auf diese Weise für Schlagzeilen sorgt: Im März hatte der Holocaust-Überlebende Isaak Behar nach seinem Vortrag an der Schule von antisemitischen Reaktionen berichtet. Später wurde der Vorfall jedoch als Missverständnis" eingestuft.

Bei Gramse hingegen gibt es wohl kaum etwas misszuverstehen. Die Parallellaufbahn des Verkehrsrichters und Dozenten als Publizist am äußersten rechten Rand begann bereits 1980 mit einer Artikelserie über Germanisches Recht in der Zeitschrift Deutschland in Geschichte und Gegenwart (DGG). Die Vierteljahresschrift wird vom Grabert-Verlag in Tübingen, einem der größten rechtsextremen Verlage in Deutschland, herausgegeben. Sie widmet sich vor allem der Relativierung oder sogar Leugnung von nationalsozialistischen Verbrechen. Erst im Februar 2007 wurde ihr Verleger Wigbert Grabert wegen eines DGG-Artikels zu einer dreimonatigen Bewährungsstrafe wegen Volksverhetzung verurteilt.

Besonders schreibwütig zeigte sich Gramse jedoch erst nach seiner Pensionierung. In den vergangenen fünf Jahren veröffentlichte er neben einzelnen Artikeln in der DGG und der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit nicht weniger als 16 Aufsätze in Mensch und Maß. Die Halbmonatszeitschrift ist nach Auskunft des brandenburgischen Verfassungsschutzes partnerschaftlich verbunden mit dem völkisch-religiösen Bund für Gotterkenntnis. Sie propagiere wie dieser die rassistischen und antisemitischen Ideen von Mathilde Ludendorff (1877-1966), Witwe von Erich Ludendorff, ein deutscher General des ersten Weltkriegs und Teilnehmer am gescheiterten Hitler-Putsch gegen die Weimarer Republik. Ihre verschwörungstheoretische Weltanschauungslehre war vom Nazi-Regime 1936 als dritte Konfession neben evangelisch und katholisch anerkannt worden.
Ungeist der 68er

Falko Gramse nutzte seine Beiträge in Mensch und Maß vor allem, um eine Rückkehr zum Nationalstolz zu fordern. So wetterte er jüngst gegen die vermeintliche Beseitigung deutscher nationaler Identität durch die 68er-Generation und ihre Erinnerung an die NS-Vergangenheit. Dabei ist es das Schlimmste, dass die ‚68er' ihrem Ungeist folgend mit aller ihnen zur Verfügung stehenden geistigen und moralischen Macht schamlos versucht haben, die geistigen, kulturellen und historischen Wurzeln des deutschen Volkes zu vernichten, schrieb der Jurist. Wer sich dauernd allein damit beschäftigt, die Vergangenheit zu bewältigen, wird weder die Gegenwart noch die Zukunft meistern. Ohne Stolz kann ein Mensch auf Dauer nicht leben, ein Volk somit auf Dauer nicht ohne Nationalstolz.Um sich einer fremden geistigen Beherrschung zu erwehren, müsse sich Deutschland auf Geschichte, Vaterland, Heimat, Pflichtbewusstsein und kulturelle Identität besinnen.

Satte 40 Seiten füllte der Amtsrichter a.D. rund um den Jahreswechsel 2006/2007 mit seinen Gedanken zu diesem Thema. Auf die Anfrage zu seinem publizistischen Schaffen zeigte er sich dagegen weit weniger redselig. Ich bin auf Anraten meines Rechtsanwalts nur dann bereit, Ihr Schreiben zu beantworten, wenn Sie mir vorab eine Honorarzusage zusenden, ließ Gramse wissen. Wir dachten an einen Betrag von 8000 Euro.

Ob das auch Schäuble weiß?tarahu
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