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Quedlinburg/Lahr - Bei brutalen Übergriffen von Neonazis sind am Wochenende in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg vier Menschen zum Teil schwer verletzt worden. In Thüringen und Rheinland-Pfalz löste die Polizei rechtsextreme Konzerte auf.
In Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) wurde am frühen Samstagmorgen ein 20 Jahre alter Mann von einer Gruppe Neonazis zusammengeschlagen. Als er sie wegen rechtsextremer Parolen als Nazis bezeichnete, verfolgten sie ihn und schlugen es nieder. Der 20-Jährige wurde schwer am Kopf und an einem Bein verletzt und musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Täter entkamen unerkannt.
In Halberstadt griff eine Gruppe von fünf Rechtsextremen einen 30-jährigen Spätaussiedler in der Nacht zum Samstag an und verletzten ihn durch Schläge mit einem Baseball-Schläger. Am Freitagabend war in Quedlinburg eine 18-Jährige aus der linken Szene Opfer einer Attacke von Rechtsextremen geworden. Als diese weglaufen wollte, stießen die Angreifer sie zu Boden und traten sie.
Im baden-württembergischen Lahr überfiel eine Gruppe von neun deutschen und französischen Skinheads einen 35-jährigen Deutschen tunesischer Abstammung in der Nacht zum Sonntag und schlugen und traten ihn brutal zusammen. Wie die Polizei in Offenburg mitteilte, ist das Opfer jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Die Täter, davon drei Deutsche, seien später festgenommen worden.
In Badersleben in der Nähe von Halberstadt beschmierten Unbekannte ebenfalls in der Nacht zum Samstag den Imbisswagen eines Türken mit Nazi-Symbolen und ausländerfeindlichen Parolen. Auch an anderen Stellen des Ortes wurden Hakenkreuze entdeckt.
In Ilmenau (Thüringen) wurde in der Nacht zum Samstag ein als Geburtstagsfeier getarntes illegales Konzert der rechtsextremen Szene beendet, teilte die Polizei mit. Zu dem Konzert seien 90 Anhänger der rechten Szene auch aus Bayern, Baden-Württemberg und Brandenburg angereist. In Thüringen trifft sich die rechte Szene regelmäßig zu getarnten Konzerten.
In Altleiningen in Rheinland-Pfalz löste die Polizei am Freitagabend eine Musikveranstaltung eines rechtsextremen Liedermachers auf. Nach Angaben des Innenministeriums vom Samstag durchsuchten etwa 250 Beamte die Räume einer ehemaligen Gaststätte. Bei den Kontrollen hätten sie mehrere verbotene Tonträger gefunden. (dpa)